logo-7
_MG_0379_2

Angela Oberthür

Biografin

geboren 1963,

verheiratet, zwei erwachsene Kinder,

zu Hause in Rauenberg in der Nähe von Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen,

langjährige Tätigkeit als Musiktherapeutin und Musikerin.

Mit meinem Mann teile ich die Liebe zur Musik –

als Duo Amacord spielen wir für unser Publikum.

Mein Weg zur Biografie

Mein Interesse an Lebensgeschichten begann in meiner Kindheit. Unsere Eltern hatten viel zu erzählen: die Mutter im Krieg geboren, der Vater als Kind den Kriegsausbruch und die folgenden Kriegsjahre bewusst erlebt. Und dann seine Jugend im geteilten Deutschland, der DDR, aus der er damals als junger Lehrer auf abenteuerliche Weise floh. Was er erzählte, kam mir vor wie ein Kriminalroman, nur dass seine Geschichten nicht ausgedacht sondern echt waren: ein halbiertes Heiligenbildchen, das er vor seiner Flucht von einem Priester erhielt und das als Erkennungszeichen in Westberlin dienen sollte. Denn die andere Hälfte war in Händen einer Ordensschwester in Westberlin, die ihm dann eine Unterbringung im Westen vermittelte …

Diese unvorstellbaren Geschehnisse waren in meiner Kindheit in den 60er Jahren längst Vergangenheit – und trotzdem stets gegenwärtig. Sie prägten unser Familienleben atmosphärisch. Ich wollte verstehen, wie die Erfahrungen meiner Eltern in mein Leben hineinwirkten.

Diese Frage und mein Wunsch Verständnis dafür zu entwickeln, was ein Menschenleben ausmacht, begleiteten mich – und trugen dazu bei, dass ich zunächst einen therapeutischen Beruf ergriff.

Und eines Tages ermutigte ich meinen Vater, seine Erlebnisse einmal chronologisch festzuhalten. Denn die vielen faszinierenden Geschichten, wieder und wieder erzählt, waren für mich wie lose, verworrene Fäden und riefen danach, in einem Zusammenhang verstanden zu werden.

Mein Vater diktierte in sein Aufnahmegerät und ich machte aus dem so Erzählten einen fließenden Text. Er ergänzte ihn mit Fotos, gab seinen Erinnerungen einen Titel, und ich erfuhr auf diese Weise zum ersten Mal, wie man jemanden beim Schreiben seiner Biografie unterstützen kann.

Mein Vater war für meine Begleitung sehr dankbar. Ich erlebte, dass er sich entlastet fühlte, weil er Teile seiner Lebensgeschichte abgeben konnte. Und wie er mit neuer Wertschätzung sein Leben betrachten konnte.

Seinen Enkeln bedeutet die Biografie ihres Opas ein sehr persönliches Zeitzeugnis. Für uns Geschwister ist sie eine kostbare Erinnerung an unseren Vater, mit der er uns in seiner Ausdrucksweise lebendig bleibt. Ein unschätzbarer Wert!

Jeder Mensch ist aber ein Sonderfall –

jeder Mensch ist von seiner eigenen und einzigartigen Geschichte geprägt.

– Joseph Weizenbaum

Auch in den vielen Jahren meiner Tätigkeit als Musiktherapeutin schenkten mir viele Menschen Einblicke in ihre Lebensgeschichten – jede einzigartig und kostbar. In mir wuchs eine Hochachtung vor jedem einzelnen Schicksal und dessen Herausforderungen.

Es ist mir eine Herzensangelegenheit Lebenserinnerungen zuzuhören und Menschen dabei zu unterstützen ihre Biografie zu schreiben.

logo_biographiezentrum

Ich bin Mitglied im Biographiezentrum, der Vereinigung  deutschsprachiger Biografinnen und Biografen.